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Chrysler Newport


Der Name Newport wurde vom US-amerikanischen Automobilhersteller Chrysler mehrfach verwendet: Von 1940 bis 1941 für einen in 6 Exemplaren gebauten Prototypen, von 1949 bis 1961 als Zusatzbezeichnung für die zweitürigen Hardtop-Modelle der Baureihen New Yorker, Saratoga und Windsor, vor allem aber für das preisgünstigste Full Size-Modell der Marke von 1961 bis 1981.

Newport Phaeton (1940-1941)

Der erste Newport, offiziell Chrysler Newport Phaeton genannt, wurde 1940 bis 1941 in nur 6 (nach manchen Quellen 5) Exemplaren gebaut. Eine Serienfertigung war nicht vorgesehen. Interessant ist die moderne Interpretation einer zu diesem Zeitpunkt bereits praktisch verschwundenen Karosserieform, dem Phaeton mit zwei Windschutzscheiben. Zusammen mit dem gleichzeitig entwickelten Prototypen Thunderbolt (mit hydraulisch versenkbarem Metalldach) gehörten diese beiden Modelle zu den ersten mit versenkbaren Scheinwerfern nach dem Vorbild des Cord 810/812 (1935-37). Entworfen und gebaut wurden sie in Zusammenarbeit mit LeBaron, zu diesem Zeitpunkt eine Marke des Karossierherstellers Briggs auf dem Fahrgestell des Serienmodells New Yorker. Verantwortlich für das Design des Thunderbolt war Alex Tremulis und für den Newport Ralph Roberts.
Käufer eines Newport Phaeton waren unter anderem Firmengründer Walter Chrysler und die Schauspielerin Lana Turner.
Einem Newport Phaeton kam die Ehre zu, als Pace Car für das 500-Meilen Rennen von Indianapolis zu dienen. Dies war das einzige Jahr in der Geschichte der Veranstaltung, in dem kein Serienmodell ausgewählt wurde.
Versenkbare Scheinwerfer gab es nur noch bei der Chrysler-Tochtergesellschaft DeSoto für das Modelljahr 1942. Solche Systeme tauchten bei Chrysler erst in den späten 60er-Jahren wieder auf.

Windsor Newport (1950-1961)

In den 1950ern war Newport schlicht das Hardtop-Coupé der großen Chrysler-Modelle Windsor und Saratoga.

Newport (1961-1964)

Ab 1961 war der Newport wieder ein eigenes Modell, welches vom Windsor abgeleitet war und diesen als kleinstes Chrysler-Modell ersetzte. Wie sein Schwestermodell ruhte er auf einem Chassis mit 3.099 mm Radstand, hatte aber einen kleineren V8-Motor mit 5.916 cm³ Hubraum und 265 bhp (195 kW) bei 4.400 min?1. Wie alle Chrysler-Modelle dieses Jahrgangs trug der Newport einen trapezförmigen Kühlergrill und schräggestellte Doppelscheinwerfer. Die Heckflossen waren extrem spitz ausgelegt, was schon im Stand erhebliche Verletzungsgefahren barg . Der Newport übernahm die Karosserievarianten des Windsor vom Vorjahr: Eine 4-türige Limousine, ein 5-türiger Kombi mit 6 oder 8 Sitzplätzen, zwei Hardtop-Modelle mit 2 oder 4 Türen und ein 2-türiges Cabriolet wurden angeboten.
1962 verlor der Newport seine Heckflossen, während seine Front unverändert blieb. Auch die Karosserievarianten wurden unverändert weiter gebaut.
1961 entstanden 57.102 Newport, 1962 waren es 83.120 Stück.
Technisch gab es keine Veränderungen im Modelljahr 1963, aber die schräg eingesetzten Scheinwerfer wichen nebeneinander montierten Exemplaren. Die Gürtellinie setzte sich - inspiriert vom Chevrolet Corvair - an der Fahrzeugfront fort. Die runden Rücklichter des Vorjahresmodells wurden, wie auch der trapezförmige Kühlergrill, übernommen.
Auch 1964 gab es nur kosmetische Änderungen: Der Kühlergrill erhielt ein massives Kreuz aus Chromstäben mit einem Chrysler-Emblem in der Mitte. Die runden Heckleuchten des Vorjahres wichen rechteckigen Ausführungen.
1963 wurden 75.972 Newport gefertigt, im Folgejahr entstanden 85.183 Stück.

Newport (1965-1968)

1965 wurde der Newport erneut umgestaltet. Der Grill erhielt eine leichte Pfeilform und erstreckte sich über die gesamte Fahrzeugbreite. Die Doppelscheinwerfer waren integriert. Die massiven Stoßfänger vorne und hinten griffen um die Fahrzeugecken herum. Die Hinterräder waren fast komplett abgedeckt. Der Radstand der Fahrzeuge nahm um 2? auf 3.150 mm zu. Neben der normalen 4-Fenster-Limousine gab es eine größere 6-Fenster-Limousine. Gleichzeitig wurde ein größerer V8-Motor mit 6.276 cm³ Hubraum und 270 bhp (199 kW) eingesetzt.
Wenige kosmetische Änderungen gab es 1966. Die Rückleuchten wurden etwas breiter und der Kühlergrill erhielt eine horizontale Chromspange.
Im Modelljahr 1967 wurde neben dem normalen Newport (Serie CC1-E) ein besser ausgestatteter Newport Custom (Serie CC1-L) angeboten. Die 6-Fenster-Limousine fiel ganz weg und vom Newport Custom gab es nur die 4-türige Limousine und die beiden Hardtop-Modelle. Die Hardtop-Modelle beider Serien hatten nun auch vinylbezogene Dächer und breitere C-Säulen, damit sie dem Cabriolet ähnlicher sahen.
1968 wurden nur einige kosmetische Änderungen beim Newport (Serie DC1-E) und beim Newport Custom (Serie DC1-L) angebracht. Dazu gehörten kleine Positionslampen seitlich an den Kotflügeln, rot hinten und gelb vorne, wie sie die US-amerikanische Straßenverkehrsordnung ab diesem Jahr vorschrieb. Die Doppelscheinwerfer saßen noch weiter im Kühlergrill zurückgesetzt, der in diesem Jahr besonders stark konturiert war. Die große Neuerung des Jahres war aber der auf 290 bhp (213 kW) erstarkte V8-Motor.

Newport (1969-1978)

1969 gab es wieder ein umfassendes Facelift: Der Innenraum wurde völlig neu gestaltet und die Fahrzeugseiten waren nun nach außen gerundet, wodurch sie an einen Flugzeugrumpf erinnerten. Dies nannte der Hersteller "Fuselage-Look". Der Kühlergrill, der dem des Vorjahres sehr ähnlich sah, wurde von einem massiven vorderen Stoßfänger allseitig umfasst. Die Kombiwagen Town & Country genannt - bildeten eine eigene Serie EC-P neben dem Newport (Serie EC-E) und dem Newport Custom (EC-L).
1970 gab es einen etwas weniger konturierten Kühlergrill mit drei horizontalen Chromstäben. Neben dem normalen Newport (Serie EC-E) als 2- oder 4-türiges Hardtop, 4-türige Limousine und - zum letzten Mal - ein Cabriolet mit 6,3-Liter-V8-Motor gab es optional die ?440'er-Versionen mit dem 7210 cm³-Motor des New Yorker und 350 bhp (257 kW) Leistung als Hardtop-Ausführungen mit 2 oder 4 Türen. Der Newport Custom war in diesem Jahr die Serie FC-L.
1971 wurde eine neue Unterserie herausgebracht, der Newport Royal. Er entsprach dem normalen Newport, hatte aber einen schwächeren Motor mit 5.899 cm³ Hubraum und 255 bhp (188 kW). Der Newport und der Newport Custom hatten weiterhin den 6,3-Liter-V8-Motor mit 275 bhp (202 kW). Die etwas geglätteten Karosserien entsprachen im Wesentlichen denen des Vorjahres, wobei nur noch die 4-türige Limousine und die beiden Hardtop-Modelle angeboten wurden.
1972 gab es einen neuen Kühlergrill mit einem vertikalen verchromten Rahmenstab in der Mitte. Der Newport ohne Zusatzbezeichnung fiel weg, sodass nur noch der Newport Royal und der Newport Custom gebaut wurden. Beide hatten nun einen Motor mit 6.555 cm³ Hubraum, der 190 hp (138 kW) abgab, wobei der 7,2-Liter-Motor des New Yorker im Newport Custom gegen Aufpreis erhältlich war.
1973 wurde der Newport Royal wieder zum Newport. Die 6,6-Liter-V8-Maschine gab jetzt nur noch 185 bhp (136 kW) ab. Für dieses Jahr wurde die komplette Front geändert, der Kühlergrill verlor seine Pfeilform und bekam stattdessen einen etwas nach vorne versetzten Mittelteil und eine konventionelle Stoßstange.
1974 stand wieder ein großes Facelift an. Zwar blieb es bei einem ähnlichen Kühlergrill wie im Vorjahr, aber der Wagen wurde um 1? niedriger, 1? breiter und 5? kürzer. Der Radstand betrug aber unverändert 3.150 mm. Die Ölkrise sorgte für die Rückkehr des "kleinen" 5,9-Liter-V8, der auf Wunsch ohne Mehr- oder Minderpreis anstatt des 6,6-Liter-Motors eingebaut werden konnte. Trotzdem brachen die Verkaufszahlen drastisch ein.
In den Folgejahren gab es keine Änderungen an diesem Modell mehr.

Newport (1979-1981)

1979 erschien ein völlig neuer Newport, den es nur noch als viertürige Limousine gab. Das Fahrzeug basierte auf der Chrysler R-Plattform. Ebenso wie seine Mitbewerber auf dem amerikanischen Markt, beispielsweise der Chevrolet Caprice oder Ford LTD, war er kleiner und auch deutlich leichter geworden, allerdings hatte Chrysler seine Fullsize-Modelle nicht in gleichem Maße verkleinert wie es General Motors und Ford getan hatten. Der Newport war weitgehend baugleich mit dem Dodge St. Regis und - abgesehen von einem geänderten Kühlergrill und besserer Ausstattung - identisch mit dem ein Jahr später vorgestellten Plymouth Gran Fury. Chrysler positionierte den Newport oberhalb des Dodge und des Plymouth; nur der luxuriös ausgestattete und deutlich teurere Chrysler New Yorker nahm eine höhere Stellung im Gefüge der Fullsize-Modelle ein.
Der Chrysler Newport war auf dem amerikanischen Markt ebenso erfolglos wie die Parallelmodelle von Dodge und Plymouth. Die Erfolge, die General Motors 1977 mit der verkleinerten B-Plattform erzielte und die Ford ein Jahr später mit dem LTD wiederholte, erreichte Chrysler nicht ansatzweise. Die Gründe hierfür waren vielschichtig. Zunächst erwies sich Chryslers Downsizing-Programm als halbherzig; die Änderungen gegenüber den Vorgängermodellen reduzierten den Benzinverbrauch nur unzureichend. Als nachteilig erwies sich auch der Umstand, dass der verkleinerte Newport zwei Jahre zu spät auf dem Markt erschienen war: Kurz nach seiner Präsentation Ende 1978 begann die zweite Ölkrise, die generell das Interesse an großen Fahrzeugen empfindlich zurückgehen ließ. Die mangelhafte Fertigungsqualität des Newport sowie der beschädigte Ruf Chryslers infolge der finanziellen Krise des Unternehmens verhinderten zudem ein ausreichendes Käuferinteresse. Nach nur etwas mehr als zwei Jahren wurde der Newport endgültig aus dem Modellprogramm gestrichen. Seine Position in Chryslers Portfolio nahm das deutlich kleinere, aber nicht wesentlich erfolgreichere Frontantriebsmodell Chrysler E Class ein, das auf der K-Plattform beruhte und mit dem Dodge Aries bzw. dem Plymouth Reliant eng verwandt war.

Quelle: Wikipedia

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