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Route 66 - an American (bad)Dream - Kompletfilm 1:43min
Wohnort:
Berlin
Berlin
Zitat:
Die Straße ins Herz Amerikas
Cadillacs, Biker, Geisterstädte - und die grenzenlose Freiheit: Die knapp 4000 Kilometer lange Route 66 quer durch die USA gilt als berühmteste Straße der Welt. Stefan Kluge ist sie gefahren. Und hat Geschichten mitgebracht, die er nie vergessen wird.
Sind Sie auch eine der legendären Routen der Welt gefahren? Haben Sie von dort Fotos oder Geschichten mitgebracht? Veröffentlichen Sie sie auf einestages!
"Es passiert immer zwischen elf und zwölf. Du fährst auf dem Highway, es ist dunkel und plötzlich siehst du diesen großen schwarzen Hund auf dich zuspringen!" erzählt Alex einem Pärchen auf dem Parkplatz seines Imbisses. Es ist Frühstückszeit im Norden von Texas, die Sonne scheint. Hin und wieder verlässt ein Wagen die Autobahn und hält vor einem Restaurant, an dem eines dieser alten Route-66-Schilder hängt. "Wir nennen ihn den 'Phantom Dog'. Alle Trucker kennen ihn. Er verursacht 200 oder 300 Unfälle im Jahr. Und er hinterlässt niemals eine Spur!", sagt der Texaner Alex. Auf seinem T-Shirt ist eine rote Corvette abgebildet. Die Corvette gilt neben der Harley Davidson noch immer als das originellste Fahrzeug, um die Route 66 zu bereisen. Und das obwohl die Fernsehserie "Route 66", mit der dieser Wagen zum Kult wurde, aus den Sechzigern stammt.
Karriere einer Autobahn
Seit 1926 wurde die Ost-West-Verbindung nach und nach zum US-Highway 66 ausgebaut. Bis in die sechziger Jahre blieb die Route 66 die wichtigste Verbindung vom Osten der USA in den boomenden Westen. Entlang der Straße entstanden immer mehr Ortschaften, weil viele Menschen sich niederließen, die aus Oklahoma oder Texas weggingen und es nicht bis nach Kalifornien schafften. Im Roman "Die Früchte des Zorns" erzählt John Steinbeck die Geschichte einer solchen Familie auf der Flucht vor Dürre und Sandstürmen in das gelobte, fruchtbare Land Kalifornien.
Zwei Jahre nach dem Erscheinen wurde der Roman mit Henry Fonda in der Hauptrolle verfilmt, er gilt als ein Vorläufer des Roadmovie-Genres. In "Easy Rider", der 1969 das Genre endgültig begründete, werden die Outlaw-Biker auf der Route 66 von einem Motelbesitzer verjagt. Das war zur heißen Zeit der Hells Angels. Heute sind Motorradfahrer beliebte Gäste, und die Route 66 gilt als das Mekka der Biker.
Was "Easy Rider" für die amerikanische Filmbranche war, nämlich die Befreiung von alten Konventionen, das begleitet stets auch den Mythos, der die Route 66 umgibt: ein Gefühl von Freiheit. 35 Jahre nach "Easy Rider" setzt Deutschlands erster Open-Source-Film "Route 66 - ein amerikanischer (alb)Traum" diese Vision nun fort.
Reisen auf eigenes Risiko
Ob auf zwei oder vier Rädern, wenn man die "Main Street of America" bereist, findet man tatsächlich das, was man dort vermutet: Motels mit riesigen Neonschildern, endlose, einsame Landstraßen, Art Deco Diner und auch sonst viel Nostalgie. Alex, der redselige Texaner, gibt die Entfernung in Stunden an, und so wird die historische Route 66 "eine Stunde weiter westlich", an der Grenze zwischen Texas und New Mexico, zu einer Schotterpiste.
Der Wegweiser führt die Touristen zur Autobahn. Wer hier weiterfährt, macht dies auf eigene Gefahr, und das soll was heißen in den USA. Ein zugewachsener Oldtimer steht in einem verwilderten Vorgarten. Das Autowrack ist fast frei von Rost, es scheint nicht oft zu regnen in Glenrio, der Geisterstadt mit nur noch fünf Einwohnern, in der einmal das letzte Motel stand, das Reisende auf der Route 66 in Texas passieren konnten.
Gekommen, um zu bleiben
Etwas weiter entlang der Schotterpiste liegt eine Ranch. Die Lady des Hauses hat noch nie etwas vom 'Phantom Dog' gehört: "Das muss eine dieser Geschichten sein, die sich die Restaurantbetreiber ausdenken, um die Touristen zu unterhalten!" Ihr Sohn Rick verwaltet die Ranch. Das Land, auf dem sie liegt, gehörte einst den Comanche-Indianern, heute weiden hier 800 Rinder. Auf seinem riesigen Grundstück findet sich alles wieder, was in den Museen entlang der gepflasterten Straße mit der Route 66 in Verbindung gebracht wird.
In den siebziger Jahren war der bärtige Rancher einige Jahre in der Nähe von Mannheim stationiert. Seine deutschen Freunde kommen ihn noch heute besuchen - zum Jagen, um mit dem Pickup über das riesige Weideland zu rasen oder einfach um von der Veranda aus über das unbesiedelte Land zu schauen. Rick hat sein Geld inzwischen in eine Telefongesellschaft investiert, aber er denkt nicht daran, seine Ranch zu verlassen.
Santa Monica heißt die Stadt im Großraum Los Angeles, in der die Route 66 am Pazifik endet. Die ersten Cafés öffnen gerade, sonnig ist es hier sowieso immer. Zwei Rucksacktouristen kommen aus einem alten Auto gekrochen, und ein Fahrzeug der Straßenreinigung macht einen Bogen um einen Ferrari-Nachbau. Ein Obdachloser kramt im Mülleimer vor einer Disco. Aus dem Internet-Cafe nebenan tönt Geschrei, ein junger Mann beginnt zu randalieren. Eine Minute später stehen drei Polizeiwagen vor der Tür. Auf der anderen Straßenseite setzen ein paar muskulöse Typen ihr morgendliches Training fort, in der gut einsehbaren Bodybuilding-Zone.
Beim Frühstück hat man schließlich das Gefühl, ziemlich viel von dem gesehen zu haben, was man schon immer mal mit eigenen Augen sehen wollte.
Cadillacs, Biker, Geisterstädte - und die grenzenlose Freiheit: Die knapp 4000 Kilometer lange Route 66 quer durch die USA gilt als berühmteste Straße der Welt. Stefan Kluge ist sie gefahren. Und hat Geschichten mitgebracht, die er nie vergessen wird.
Sind Sie auch eine der legendären Routen der Welt gefahren? Haben Sie von dort Fotos oder Geschichten mitgebracht? Veröffentlichen Sie sie auf einestages!
"Es passiert immer zwischen elf und zwölf. Du fährst auf dem Highway, es ist dunkel und plötzlich siehst du diesen großen schwarzen Hund auf dich zuspringen!" erzählt Alex einem Pärchen auf dem Parkplatz seines Imbisses. Es ist Frühstückszeit im Norden von Texas, die Sonne scheint. Hin und wieder verlässt ein Wagen die Autobahn und hält vor einem Restaurant, an dem eines dieser alten Route-66-Schilder hängt. "Wir nennen ihn den 'Phantom Dog'. Alle Trucker kennen ihn. Er verursacht 200 oder 300 Unfälle im Jahr. Und er hinterlässt niemals eine Spur!", sagt der Texaner Alex. Auf seinem T-Shirt ist eine rote Corvette abgebildet. Die Corvette gilt neben der Harley Davidson noch immer als das originellste Fahrzeug, um die Route 66 zu bereisen. Und das obwohl die Fernsehserie "Route 66", mit der dieser Wagen zum Kult wurde, aus den Sechzigern stammt.
Karriere einer Autobahn
Seit 1926 wurde die Ost-West-Verbindung nach und nach zum US-Highway 66 ausgebaut. Bis in die sechziger Jahre blieb die Route 66 die wichtigste Verbindung vom Osten der USA in den boomenden Westen. Entlang der Straße entstanden immer mehr Ortschaften, weil viele Menschen sich niederließen, die aus Oklahoma oder Texas weggingen und es nicht bis nach Kalifornien schafften. Im Roman "Die Früchte des Zorns" erzählt John Steinbeck die Geschichte einer solchen Familie auf der Flucht vor Dürre und Sandstürmen in das gelobte, fruchtbare Land Kalifornien.
Zwei Jahre nach dem Erscheinen wurde der Roman mit Henry Fonda in der Hauptrolle verfilmt, er gilt als ein Vorläufer des Roadmovie-Genres. In "Easy Rider", der 1969 das Genre endgültig begründete, werden die Outlaw-Biker auf der Route 66 von einem Motelbesitzer verjagt. Das war zur heißen Zeit der Hells Angels. Heute sind Motorradfahrer beliebte Gäste, und die Route 66 gilt als das Mekka der Biker.
Was "Easy Rider" für die amerikanische Filmbranche war, nämlich die Befreiung von alten Konventionen, das begleitet stets auch den Mythos, der die Route 66 umgibt: ein Gefühl von Freiheit. 35 Jahre nach "Easy Rider" setzt Deutschlands erster Open-Source-Film "Route 66 - ein amerikanischer (alb)Traum" diese Vision nun fort.
Reisen auf eigenes Risiko
Ob auf zwei oder vier Rädern, wenn man die "Main Street of America" bereist, findet man tatsächlich das, was man dort vermutet: Motels mit riesigen Neonschildern, endlose, einsame Landstraßen, Art Deco Diner und auch sonst viel Nostalgie. Alex, der redselige Texaner, gibt die Entfernung in Stunden an, und so wird die historische Route 66 "eine Stunde weiter westlich", an der Grenze zwischen Texas und New Mexico, zu einer Schotterpiste.
Der Wegweiser führt die Touristen zur Autobahn. Wer hier weiterfährt, macht dies auf eigene Gefahr, und das soll was heißen in den USA. Ein zugewachsener Oldtimer steht in einem verwilderten Vorgarten. Das Autowrack ist fast frei von Rost, es scheint nicht oft zu regnen in Glenrio, der Geisterstadt mit nur noch fünf Einwohnern, in der einmal das letzte Motel stand, das Reisende auf der Route 66 in Texas passieren konnten.
Gekommen, um zu bleiben
Etwas weiter entlang der Schotterpiste liegt eine Ranch. Die Lady des Hauses hat noch nie etwas vom 'Phantom Dog' gehört: "Das muss eine dieser Geschichten sein, die sich die Restaurantbetreiber ausdenken, um die Touristen zu unterhalten!" Ihr Sohn Rick verwaltet die Ranch. Das Land, auf dem sie liegt, gehörte einst den Comanche-Indianern, heute weiden hier 800 Rinder. Auf seinem riesigen Grundstück findet sich alles wieder, was in den Museen entlang der gepflasterten Straße mit der Route 66 in Verbindung gebracht wird.
In den siebziger Jahren war der bärtige Rancher einige Jahre in der Nähe von Mannheim stationiert. Seine deutschen Freunde kommen ihn noch heute besuchen - zum Jagen, um mit dem Pickup über das riesige Weideland zu rasen oder einfach um von der Veranda aus über das unbesiedelte Land zu schauen. Rick hat sein Geld inzwischen in eine Telefongesellschaft investiert, aber er denkt nicht daran, seine Ranch zu verlassen.
Santa Monica heißt die Stadt im Großraum Los Angeles, in der die Route 66 am Pazifik endet. Die ersten Cafés öffnen gerade, sonnig ist es hier sowieso immer. Zwei Rucksacktouristen kommen aus einem alten Auto gekrochen, und ein Fahrzeug der Straßenreinigung macht einen Bogen um einen Ferrari-Nachbau. Ein Obdachloser kramt im Mülleimer vor einer Disco. Aus dem Internet-Cafe nebenan tönt Geschrei, ein junger Mann beginnt zu randalieren. Eine Minute später stehen drei Polizeiwagen vor der Tür. Auf der anderen Straßenseite setzen ein paar muskulöse Typen ihr morgendliches Training fort, in der gut einsehbaren Bodybuilding-Zone.
Beim Frühstück hat man schließlich das Gefühl, ziemlich viel von dem gesehen zu haben, was man schon immer mal mit eigenen Augen sehen wollte.
wer mehr dazu lesen möchte hier der text
Gruß DrOlds
Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht fertig.
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